Hallo Andreas, als 3. Monat im Jahr ist der März, wenn auch in den letzten Tagen, in meinen Augen ein guter Monat, um über meine Scheurebe zu sprechen… und sie zu trinken, aber dazu später.
Im Herbst 2022 habe ich mich einer Herausforderung gestellt, über die ich schon oft nachgedacht habe: welcher Weißwein eignet sich, außer Chardonnay oder den Burgundersorten, für einen Ausbau im Holz? Die Versuchung ist groß, dann doch mit den altbewährten Sorten zu hantieren, aber diesmal habe ich mich für unsere Scheurebe entschieden. Als Ziel hatte ich mir ein Ergebnis gewünscht, das sich qualitativ mit einem hochwertigen Chardonnay aus dem Holzfass messen kann. Dass die Rebsorte mehr kann (und auch mehr verdient hat), als nur lieblich und eindimensional ausgebaut zu werden, haben wir schon oft mit unserer trockenen Scheurebe bewiesen, wenn auch ohne Holz.
Der 2022er Jahrgang eignete sich besonders gut, es diesmal auch im Tonneau (500 Liter Französisches Eichenfass) zu versuchen. Ich habe den Wein in 3 Holzfässern gelagert und was soll ich sagen? Er hat sich Zeit gelassen und meine Geduld auf manche Probe gestellt. Doch das Warten hat sich gelohnt. Er ist kein Wein für den schnellen Genuss, für diesen Wein braucht man Zeit und Ruhe.
Er ist perfekt für einen entspannten Märzabend (oder April), wenn man den Winterblues hinter sich gelassen und noch keine ständigen Grillabende oder Verabredungen wie im Sommer hat.
Ich probiere gute Weine auch gerne mal allein, konzentriere mich und lasse mich ganz auf den Wein ein. Bei der aktuellen Scheurebe bin ich von ihrer Komplexität sehr begeistert! Ich empfehle euch, sie erst mal „nur so“ zu trinken. Sie passt dann aber gut z.B. zu einer Waldpilz-Consommé oder auch zu einem auf der Haut gebratenen Saiblings Filet, gerne aus Pfälzer Gewässern.
Herzliche Grüße, Johannes, schau mal im Shop vorbei...